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Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
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Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
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In den Wechseljahren ändert sich viel im Körper einer Frau. Das bekommen auch die Gelenke zu spüren, direkt und indirekt. Oft, wenn auch beileibe nicht immer, geht die Umstellung im Hormonhaushalt einer Frau mit einer Menge an Beschwerden einher.
Während bei einigen Frauen Symptome wie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme im Fokus stehen, haben andere Frauen im Wechsel mit Gelenkschmerzen zu tun.
In diesem Artikel geben wir dir 5 effektive Tipps mit auf den Weg und zeigen die möglichen Ursachen hinter Gelenkschmerzen in den Wechseljahren!
Das Wichtigste in Kürze:
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Die Wechseljahre bedeuten eine große Umstellung für den Körper. Regelblutungen, Hormonhaushalt und vieles mehr ändern sich. So auch die Elastizität deines Gewebes, was zu Gelenkschmerzen führen kann.
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Häufig kommt während der Wechseljahre auch ein Wechsel der Lebengewohnheiten. Die Kinder gehen aus dem Haus, die Partnerschaft muss neu definiert werden, und vieles mehr.
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Um den Gelenkschmerzen in den Wechseljahren entgegenzuwirken, solltest du auf eine gesunde Ernährung achten und dir Hilfe aus der Natur holen. Die bekanntesten Kräuter sind Mönchspfeffer und die Traubensilberkerze.
Bevor wir starten: Was passiert eigentlich in den Wechseljahren?
Bevor wir die Ursachen von Gelenkschmerzen in den Wechseljahren verstehen und herausfinden, was wir gegen diese unternehmen können, müssen wir erst verstehen, was eigentlich genau in den Wechseljahren passiert.
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine Phase im Leben einer jeden Frau.
Die Umstellung des Körpers bewirkt, dass Frauen im höheren Alter nicht mehr schwanger werden können.
Das ist ein weiser Schachzug der Natur, denn mit jedem Lebensjahr steigt die Gefahr von lebensbedrohlichen Komplikationen für Mutter und Kind. Stattdessen haben ältere Frauen mehr Kapazitäten frei, anderen Müttern bei der Pflege ihrer Kinder zu helfen.
Die gebärfähige Frau produziert während ihres monatlichen Zyklus im Wesentlichen zwei Hormone: Östrogene und Progesteron. Jedem dieser beiden Hormone fallen wichtige Aufgaben zu.
Zum Beispiel veranlassen Östrogene die etwa monatliche Reifung eines der etwa 400-500 Eier, die eine durchschnittliche Frau in Ihrem Leben produziert. Sind diese Eizellen aufgebraucht, beginnt der Körper damit, die Produktion der Geschlechtshormone und ihrer stimulierenden Hormone herunterzufahren. In diesen Wechseljahren kommt es zum Teil zu erheblichen Schwankungen im Gleichgewicht der verschiedenen Hormone.
Auch kann es vorübergehend sogar zu einer stärkeren Produktion eines oder mehrerer dieser Hormone kommen, bis sich der Hormonspiegel langsam auf einem niedrigeren Niveau einpendelt.
Was haben die Wechseljahre mit Gelenkschmerzen zu tun?
Ein wichtiges Geschlechtshormon, das Progesteron, bewirkt zum Ende einer Schwangerschaft, dass die Muskeln des Beckenbodens der Mutter und das umgebende Gewebe sehr elastisch werden.
So hat es das Kind leichter, natürlich zur Welt zu kommen. Progesteron ist jedoch auch sonst im Leben ein Stoff, der Bindegewebe und Muskeln elastisch hält. Auch das Bindegewebe, das um unsere Gelenke angesiedelt ist.
Fehlt Progesteron, wird dieses Gewebe spröde, fester und unflexibler. Die Gelenke leiden und neigen dazu, sich schneller zu entzünden.
Doch auch die Schwankungen des Hormons Östrogen können zu Gelenkschmerzen führen.
Wie genau der Einfluss dieses Geschlechtshormons ist, haben Wissenschaftler noch nicht restlos geklärt, doch scheint Östrogen eine schützende Wirkung nicht nur auf die Knochen, sondern auch auf die Gelenke zu haben und Knorpelabbau entgegenzuwirken.
Gelenkschmerzen in den Wechseljahren - Oft mehr als die Summe der Einzelteile
Da Gelenkschmerzen in den Wechseljahren nur selten alleine auftreten, ist es auch möglich, dass die Verschlechterung der Lebensqualität zu einer Verschlechterung der Situation für die Gelenke führt.
Das bedeutet, schläft Frau schlecht, wacht nachts immer wieder schweißgebadet auf und kommt nur schwer zur Ruhe, können die Muskeln und das die Gelenke umgebende Gewebe nicht ausreichend entspannen und regenerieren. Stimmungsschwankungen und emotionale Ausnahmesituationen, wie sie viele Frauen in den Wechseljahren erleben, können zusätzlich zu vermehrten Verspannungen und Überbelastungen und in Folge zu vermehrten Gelenkschmerzen führen.
Für Frauen, die vielleicht schon immer einmal unter wiederkehrenden Gelenkschmerzen und Muskelhartspann gelitten haben, verschlechtert sich die Situation in den Wechseljahren häufig, so dass Gelenkschmerzen in dieser Phase des Lebens öfter auftreten können.
Auch die Tatsache, dass die Arbeitswelt immer anstrengender wird, wobei die Qualität unserer Erholungsphasen sich durch die Reizüberflutung kaum zum Besseren verändert hat, trägt sicherlich zu der Entwicklung von Gelenkschmerzen bei.
Dass sich Frau dann nur schwer auf die Vorgänge im eigenen Körper einlassen und sich die Ruhe gönnen kann, die in solchen Situationen oft notwendig wären, lässt die Situation kaum besser werden.
In den Wechseljahren verändern sich oft die Lebensgewohnheiten
Frauen in den Wechseljahren verändern meist ihr Leben erheblich, wenn auch nicht immer plötzlich.
Viele dieser Veränderungen sind oft nicht freiwillig. Die Frau um die Zeit zwischen 45 und 55 Jahren (denn in diesen Lebensjahren durchleben die meisten Frauen den Wechsel) wird oft vor viele neue Herausforderungen gestellt.
Die Kinder werden selbstständig und ziehen zu Hause aus. Die Partnerschaft muss neu definiert werden und es müssen sich beide Partner in dieser neuen Situation erneut füreinander entscheiden.
Oft treffen die ersten Todesfälle immer näher stehende Verwandte und Freunde. Die sich schneller entwickelnde Technologie in der Arbeitswelt verlangt von den Arbeitnehmern sehr viel Flexibilität.
Teils räumlich, teils fachlich, teils zeitlich. Einige Mütter beginnen gerade wieder damit, sich ins Berufsleben einzugliedern. Das hat häufig zur Folge, dass Träume und Vorstellungen an der Realität zerbrechen.
Arbeitssuchende über 40 Jahre haben es heutzutage nicht leicht auf dem Arbeitsmarkt. Unterqualifizierte Arbeit, schlechter Lohn, schwierige Arbeitsverhältnisse und oft genug nur eine Teilzeitbeschäftigung frustrieren. All diese Anforderungen und Veränderungen emotional zu verkraften, zehrt an den Kräften.
Verschlimmert sich die persönliche Situation dadurch, dass der Körper plötzlich ungeahnte und vor allem unvorhersehbare Reaktionen zeigt, gerät für viele Frauen die Welt vollends aus den Fugen. Die Muskelspannung erhöht sich, die Lebensfreude nimmt ab, Sozialkontakte und sportliche Aktivitäten verlieren an Wichtigkeit.
Anhaltende Müdigkeit und Stimmungsschwankungen tun dann oft noch ein Übriges. Du machst plötzlich die Haustüre viel öfter von innen zu, als von außen. Doch den ganzen Tag nur zurückgezogen zu arbeiten und zu leben, sich nicht ausreichend zu bewegen und sich immer mehr zurückzuziehen, ist nicht sehr gelenkfreundlich.
Ganz im Gegenteil. Deine Gelenke möchten belastet werden und bewegt. Denn nur so erhalten sie ausreichend Reize, um ständig ernährt, repariert und gestärkt zu werden.
Kann dies für die Gelenke nicht gewährleistet werden, beginnen diese, nach und nach zu schmerzen. Sie verlieren mit der Zeit immer mehr ihrer Beweglichkeit und Gelenkschmerzen werden zu einem Teil des Alltags.
Wie du Gelenkschmerzen mit den Wechseljahren in Zusammenhang bringen kannst
Dass die Wechseljahre der Auslöser für deine Gelenkschmerzen sind, ist meist zu Beginn noch lange gar nicht klar. Ganz im Gegenteil, durchlaufen Frauen, die mit Gelenkschmerzen bei ihrem Hausarzt vorstellig werden, meist einen langen Leidensweg.
Denn ihre Gelenkschmerzen sind oft das, was man in der Medizin „atypisch“ nennt. Das heißt, in der Art, wie sie auftreten, könnten sie auf verschiedene Krankheitsursachen hindeuten.
So treten Gelenkschmerzen in den Wechseljahren häufig ähnlich auf wie rheumatische Gelenkschmerzen. Sie beschränken sich nämlich oft nicht auf ein einziges Gelenk, sondern wandern immer weiter, so dass die Verdachtsdiagnose „Rheuma“ entsteht.
Dementsprechend wird dann auch die Therapie an dieser Diagnose ausgerichtet. Doch leider bekämpft sie dann eben nicht die Ursache für Gelenkschmerzen.
Erste Verbesserungen stellen sich dann zwar oft ein, aber eine dauerhafte Verbesserung der Schmerzsituation lässt sich mit einer Rheumabehandlung in solchen Fällen eben nicht erreichen.
Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass der Arzt über alle Auffälligkeiten informiert wird, die du selbst bei dir festgestellt hast.
Die folgenden Fragen können dir dabei helfen:
1.) Hast du in letzter Zeit Beschwerden beim Verkehr (Scheidentrockenheit, Schmerzen, mangelnde Lust) gehabt?
ja
nein
2.) Hast du jüngst Veränderungen an deiner Brust (Größenänderung, Schmerzen, Druckempfindlichkeit) bemerkt?
ja
nein
3.) Hattest du in den vergangenen Monaten vermehrt mit Harnwegsinfekten (Brennen, Schmerzen, Beschwerden beim Wasserlassen) zu tun?
ja
nein
4.) Hat sich deine Schlafqualität verschlechtert? Fällt es dir bspw. schwerer einzuschlafen? Wachst du nachts immer wieder auf und konntest danach kaum wieder einschlafen?
ja
nein
5.) Hast du an dir festgestellt, dass du leichter aus der Haut fährst, als früher? Bist du manchmal himmelhoch jauchzend und gleichzeitig zu Tode betrübt?
ja
nein
6.) Bemerkst du starke Temperaturschwankungen, die scheinbar aus dem Nichts auftreten? Wachst du manchmal schweißgebadet auf?
ja
nein
7.) Hast du manchmal Panikanfälle, depressive Verstimmungen oder andere emotionale Probleme, die du so von dir gar nicht kennst?
ja
nein
8.) Hast du an dir beobachtet, dass du vermehrt Wasser einlagerst, einen aufgeblähten Bauch hast oder scheinbar grundlos plötzlich Gewichtsschwankungen von mehreren Kilos feststellst?
ja
nein
9.) Fühlt sich deine Haut manchmal teigig, dellig an?
ja
nein
10.) Ist dein Haar weniger üppig als früher und fällt es vermehrt aus?
ja
nein
11.) Haben sich die Abstände deiner Regelblutungen verändert (lässt sich fast nur beurteilen, wenn du es gewohnt bist, deine Menstruation regelmäßig zu bekommen)?
ja
nein
12.) Fühlst du dich seit einiger Zeit öfter müde, antriebslos und überfordert?
ja
nein
13.) Bist du mindestens 40 Jahre alt oder älter? Auch wenn es einige Frauen gibt, bei denen der Wechsel früher beginnt, sind 40, beziehungsweise 45 Jahre meist das Alter, ab dem die ersten Wirkungen bemerkbar werden.
ja
nein
14.) Wurde bei dir eine Operation durchgeführt, bei der die Eierstöcke und/oder die Gebärmutter entfernt wurde?
ja
nein
15.) Fällt es dir in letzter Zeit immer schwerer Sport zu machen? Hast du immer wieder Schmerzen in Muskeln und Gelenken?
ja
nein
Auswertung
1-5 Mal mit „ja“ geantwortet: Ob und welche Symptome eine Frau verspürt, sobald sie in die Wechseljahre kommt, ist so individuell wie jeder Mensch. Während manche Frauen vom Wechsel fast nichts mitbekommen, leiden andere erheblich unter den Wirkungen der Veränderungen in ihrem Hormonhaushalt.
Dass du bisher nur wenige Symptome verspürst, heißt noch lange nicht, dass du noch nicht in den Wechseljahren bist. Solltest du sehr unter Gelenkschmerzen leiden, kannst du dich gerne an deinen Gynäkologen wenden, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
6-10 Mal mit „ja“ geantwortet: Bei dir ist es sehr wahrscheinlich, dass du dich schon mittendrin im Abenteuer „Wechseljahre“ befindest. Denke bitte daran, dass du mit den richtigen Maßnahmen einiges dafür tun kannst, dich schon bald wieder besser zu fühlen. Vor allem deine Gelenkschmerzen können sich erheblich verbessern, wenn du dich mit den richtigen Maßnahmen befasst.
11-15 Mal mit „ja“ geantwortet: Es gibt kaum einen Zweifel: Bei dir sind die Wechseljahre voll im Gange. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Gelenkschmerzen durch die Wechseljahre verursacht sind, ist sehr groß. Bitte bespreche deinen Verdacht mit deinem behandelnden Arzt, damit dieser die optimalen Therapieoptionen wählen kann. So dass du dich schon schnell wieder unbeschwert bewegen kannst. Viel Spaß dabei!
Naturheilkundliche Therapieoptionen
Bei Gelenkschmerzen in den Wechseljahren müusst du nicht unbedingt künstliche oder naturidentische Hormone einnehmen, um dich besser zu fühlen. Gegen deine Beschwerden sind einige Kräuter gewachsen.
Einige von diesen werden seit alters her bei Beschwerden, die in Zusammenhang mit dem weiblichen Hormonhaushalt stehen, verwendet.
Die beiden bekanntesten sind sicherlich der Mönchspfeffer und die Traubensilberkerze. Während beim Mönchspfeffer die Früchte zu medizinischen Zwecken verwendet werden, sind es bei der Traubensilberkerze die Wurzeln der Pflanze.
Doch Medikamente alleine sind oft nicht die Lösung. So auch in diesem Fall. Denn du kannst, unabhängig von Medikamenten einiges dafür tun, dass deine Gelenkschmerzen und die anderen Symptome der Wechseljahre schwächer und angenehmer werden.
Dazu gehört eine ausgeglichene Ernährung mit wenig tierischen Produkten genauso dazu wie ein hoher Konsum pflanzlicher Kost. Vor allem alle grünen Blattgemüse und Pflanzen, die Phytoöstrogene enthalten, solltest du regelmäßig auf deinen Speiseplan setzen.
Fermentationsprozesse, wie sie zum Beispiel häufig in der asiatischen Küche angewendet werden, erhöhen den Gehalt an Phytoöstrogenen in vielen Lebensmitteln. Außerdem helfen diese Prozesse dabei, die Bioverfügbarkeit dieser Stoffe für uns zu verbessern.
Unsere Lebensmittel unterliegen allgemein wichtigen Schwankungen, abhängig davon, unter welchen Bedingungen sie angebaut wurden, welche Voraussetzung der Boden den Pflanzen bietet und vieles anderes mehr. Selbst die Art und Weise, wie wir unsere Nahrung lagern, hat einen Einfluss auf den Gehalt an Nährstoffen, wie zum Beispiel den Phytoöstrogenen.
Zu einer gesunden Ernährungsweise gehören auch unsere Getränke. Wichtig ist, dass du genügend trinkst. Dabei sollten deine Getränke in erster Linie aus Wasser bestehen. Auch Kräutertees und hin und wieder Obstsäfte, können dir dabei helfen, gesund und fit durch die Wechseljahre zu kommen. Vor allem, wenn du unter Hitzewallungen leidest, solltest du weitestgehend auf Kaffee und Alkohol verzichten.
Einige andere naturheilkundliche Therapieansätze können vor allem Gelenkschmerzen im Bereich des Rückens und der großen Gelenke deutlich verbessern. Dazu gehören die Akupressur, das Baunscheidtverfahren und auch der Einsatz von Schröpfgläsern. Du siehst, bei Tabletten ist noch lange nicht Schluss.